Growing your own food is like printing your own money. (R. Finley)
Irgendwann hatten wir es satt, unsere Pfirsiche im Supermarkt zu kaufen, makellos schön, aber geruch- und geschmacklos.
Als einmal der Tag gekommen war, an dem ich durch einen glücklichen Zufall in einem Gemeinschaftsgarten ankam, gab es für mich kein zurück mehr. Meine ersten Erfahrungen mit Gemüseanbau machte ich auf einem sonnenbeschienenen Gemüsefeld ca 30 km außerhalb von Wien.
Nun leben wir wieder in der großen Stadt, aber meine Gemüseanbauzeiten sind längst nicht vorbei. Auf einer Parzelle und im Rahmen einer größeren Gemeinschaft kultiviere ich Paradeiser in 12 verschiedene Sorten. Da wachsen Zucchini in verschiedensten Farben und Formen genauso wie Kürbisse, rund, länglich, manche bunt und andere einfärbig oder gestreift. Es gibt Spinat, mehrere Sorten Mangold, jede Menge rote Rüben, zarte, grüne Sojabohnen. Ringelblumen, Porree, süße, milde Zwiebel und verschiedenste Kräuter. Salate, natürlich. Sieben verschiedene Sorten Erdäpfel, und das auf nur ein paar Quadratmetern.
Diese Nahrung, die das kleine Feld uns so freigiebig schenkt und die mit so wenig Aufwand wie von selbst wächst und gedeiht, macht mich satt und glücklich. Sie nährt aber darüber hinaus auch das sichere Gefühl, dass es ein wirklich gutes Leben ganz ohne jegliche Abhängigkeit von großen Konzernen gibt. (Warum dies auch bei Gemüse so wichtig ist, erfährt man unter anderem in dem Kino-Dokumentarfilm „Landraub“. Dringende Empfehlung!)
Was für ein Glück, selbst zu bestimmen und zu wissen, woher die Nahrung kommt, die wir zu uns nehmen! Was für ein Glück, selbst dafür verantwortlich zu sein, was auf meinen Teller kommt und auch auf die Teller unserer Kinder! Was für ein Glück, zu sehen und zu erleben, dass ich dazu im Stande bin: Neben all meinen anderen Lebensbereichen kann ich mir selbst allerbestes Bio-Futter anbauen, ich kann es pflegen, ernten und genießen.
Es ist genug für alle da. (Arundhati Roy)